Die Geschichte von Dr. Alexander Joseph in Neuruppin

Ein Neubeginn mit Weitblick

Als ich Dr. Alexander Joseph zum ersten Mal in seiner Praxis in der Bilderbogenpassage in Neuruppin besuche, empfängt mich ein Mann, der nicht nur mit Leidenschaft Kieferorthopäde ist, sondern auch ein Gespür für unternehmerische Entscheidungen besitzt. Seine Geschichte ist eine von Mut, Investitionen und einer Vision, die weit über das übliche Maß hinausgeht.

Der Anfang in Neuruppin

Im September 2020 eröffnete Dr. Joseph seine erste Praxis in Neuruppin. Er hatte zuvor eine große Praxis in Berlin geführt, doch suchte er nach einem Standort, an dem seine Arbeit wirklich gebraucht wurde. Nach reiflicher Überlegung fiel die Wahl auf Neuruppin. Doch bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde ihm klar: Die Räume reichten nicht aus. Der Patientenzulauf war enorm, und die vorhandene Praxis stieß an ihre Kapazitätsgrenzen.

Eine Lösung musste her. In Gesprächen mit seinem Vermieter Christian Maier tat sich eine neue Möglichkeit auf: das leerstehende Obergeschoss desselben Gebäudes. Die großzügigen Räumlichkeiten hatten über zehn Jahre ungenutzt brachgelegen. Ein Umbau im mittleren sechsstelligen Bereich war nötig – eine Investition, die Dr. Joseph und sein Vermieter gemeinsam stemmten.

Der große Umbau und Umzug

Im Juni 2022 begann der aufwendige Umbau. Elektrik, Raumgestaltung, Ausstattung – alles musste neu geplant und umgesetzt werden. Doch die Vision war klar: mehr Platz, bessere Abläufe und ein modernes Behandlungskonzept. Bereits im November 2022 war es so weit: Der Umzug war geschafft, die neuen Praxisräume eröffnet.

Nun hatte er nicht nur mehr Platz, sondern konnte auch die Zahl der Behandlungsstühle von vier auf acht verdoppeln. „Allein ein Stuhl kostet 36.000 Euro“, erzählt er mir. Zunächst startete er mit sechs Stühlen, plante aber vorausschauend bereits Anschlüsse für zwei weitere ein – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. Denn schon im Sommer 2023 wurden die beiden zusätzlichen Stühle installiert – und sofort voll belegt.

Seit 2024 gibt es zudem eine Rutsche, die von der offenen Oberetage direkt nach unten in die Praxis führt – ein Detail, das besonders bei den jungen Patienten für Begeisterung sorgt.

Ein innovatives Behandlungskonzept

Seine Praxis unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von traditionellen Kieferorthopädie-Praxen. Es gibt keine einzelnen Behandlungsräume, stattdessen stehen die Stühle offen nebeneinander, lediglich durch Glaswände getrennt. „Kinder lieben das“, sagt Dr. Joseph. „Sie sehen andere Kinder auf den Stühlen sitzen, lachen und merken: Das ist ja gar nicht schlimm.“

Die Terminvergabe folgt einem durchdachten System: 30-Minuten-Takt, 64 Patienten pro Tag. Vor allem am Nachmittag ist Hochbetrieb, denn 95 Prozent seiner Patienten sind Kinder – und weder Lehrer noch Eltern mögen es, wenn sie dafür aus der Schule fehlen müssen.

Doch nicht nur Kinder stehen im Fokus. Auch Erwachsene, die mehr Privatsphäre wünschen, bekommen individuelle Lösungen. Transparenz und eine angenehme Atmosphäre stehen an oberster Stelle. „Selbst beim Zähneziehen, wenn sie sowieso wackeln, läuft das fast nebenbei ab“, schmunzelt er.

Ein Arbeitsplatz mit Zukunft

Dr. Josephs Praxis – ein Beispiel für moderne Unternehmensführung. Er weiß, dass zufriedene Mitarbeiter das Herzstück jeder erfolgreichen Praxis sind.

„Wir müssen Arbeitsplätze schaffen, die machbar sind“, sagt er mir. So gibt es flexible Arbeitsmodelle: Eine Mitarbeiterin kommt nur zweimal die Woche aus Berlin, eine andere arbeitet aus Baden-Württemberg und kommt quartalsweise für einige Tage nach Neuruppin. In den Ferien bleibt die Praxis geschlossen, damit alle mit ihren Familien Urlaub machen können. „Wir machen uns doch nichts vor – niemand möchte bis 20 Uhr arbeiten“, sagt er offen. Seine Praxis schließt deshalb spätestens um 16:30 Uhr, damit die Mitarbeiter ihre Kinder aus der Betreuung abholen können.

Ein weiterer Grundsatz: Fairness. Wenn er selbst mal einen Tag aussetzen muss, haben auch seine Mitarbeiter frei. Und wenn die Praxis ein erfolgreiches Jahr hatte, dann wird der Gewinn geteilt. „Ich habe diesen Erfolg nicht allein erreicht, sondern mit meinem Team“, betont er.

Sein Vermieter, Christian Maier, sieht das ähnlich: „Das Obergeschoss ist nun das Aushängeschild des Hauses.“ Mit 1.000 Patienten pro Quartal – viele davon aus dem Umland – ist die Praxis nicht nur ein medizinischer Anlaufpunkt, sondern auch eine Bereicherung für die Stadt.

Ein Erfolgsmodell mit Zukunft

„Man muss sich trauen“, sagt Dr. Joseph zum Abschied. Und er hat sich getraut – mit großem Erfolg. Heute ist seine Praxis eine der modernsten in Brandenburg, und er behandelt mit seinem Team tausende Patienten im Jahr.

Doch für ihn ist das erst der Anfang. Seine Ideen gehen weit über den Behandlungsstuhl hinaus – sie betreffen das gesamte Umfeld, in dem seine Patienten, seine Mitarbeiter und die Stadt Neuruppin profitieren. Ein Arzt mit unternehmerischem Weitblick – und einem echten Herz für seine Patienten.